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Assistenzsysteme im Straßenverkehr

Assistenzsysteme im Straßenverkehr

Hilfe für schlechte Augen

Mediziner sehen in technischen Assistenzsystemen einen Vorteil für sicheres Autofahren, insbesondere für ältere Personen mit Augenerkrankungen. Für die Zukunft zählen Augenärzte auf die Entwicklung von Nachtsichtkameras und elektronischen Fahrbahnmarkierungen.

Kontrollsysteme im Auto: Hilfe mit Einschränkungen

Die derzeit existierenden Systeme für Abstands-, Spur- und Geschwindigkeitskontrolle unterstützen ältere Menschen mit Augenerkrankungen wie Glaukom (grüner Star), Katarakt (grauer Star) und altersbedingter Makuladegeneration dabei, ihren Pkw unfallfrei durch den Verkehr zu lenken.

Bei schlechten Sichtverhältnissen durch Nebel oder unzureichenden Fahrbahnmarkierungen versagen die Assistenzsysteme teilweise. Prof. Bernhard Lachenmayr, Experte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), ergänzt: „Die heutigen Systeme können zudem nicht hinreichend schnell auf akute Änderungen der Fahrsituation reagieren. Dennoch helfen sie älteren Kraftfahrern, deren Sehvermögen in der Dämmerung oder bei Nacht eingeschränkt oder stark reduziert ist.“ Lachenmayr betont, dass für Menschen mit echter Sehbehinderung die Assistenzsysteme nicht genügend ausgereift sind.

Assistenzsysteme der Zukunft

Der Münchner Mediziner sieht zwei technische Entwicklungen als besonders wichtig an: „Zum einen leistungsfähige Nachtsichtkameras, von denen Fahrer mit eingeschränktem Dämmerungssehvermögen oder erhöhter Blendempfindlichkeit profitieren würden.“ Zum anderen nennt Lachenmayr elektronische Fahrbahnmarkierungen, die direkt an den Fahrzeugcomputer übertragen werden und damit unabhängig von Witterungsverhältnissen machen.

Lachenmayr sieht für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen in den so genannten Head-up-Displays keinen Nutzen. Dieses Anzeigesystem blendet Informationen direkt im Sichtfeld des Fahrers ein. „Diese Systeme setzen wegen der oftmals kleinen Symbole und des schlechten Kontrasts ein optimales Sehvermögen voraus – zudem eine hervorragende Reaktions- und Koordinationsfähigkeit des Fahrers.“

Quelle: Ärztezeitung

| Simone Lang ; Bildrechte: